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de La Martinière, Abbé Joseph

geb. am 4. Dezember 1908 in Angouleme
gest. am 2. November 2003 in Chinon

Häftling im KZ Hinzert vom 11. Juli 1942 bis 23. September 1942

1932 zum Priester geweiht, war Joseph de La Martinière Vikar in der Gemeinde Gien (Loiret). Als Mitglied der französischen Widerstandsgruppe „Hector“, die im Raum Orléans tätig war, verhaftete die französische Polizei de La Martinière am 12. Mai 1942 auf Grund einer Denunziation. Über die französischen Gefängnisse in Orléans und Fresnes wurde er am 11. Juli 1942 in das SS-Sonderlager/KZ Hinzert deportiert. Dort blieb er bis zum 23. September 1942 inhaftiert. Seine weiteren Stationen in deutscher Gefangenschaft waren die Gefängnisse Wittlich (bis zum September 1943), Breslau, Schweidnitz und Liegnitz. Zuletzt wurde er am 9. August 1944 in das KZ Dachau eingeliefert, wo er am 29. April 1945 befreit wurde. Um sich erkrankten Mitgefangenen widmen zu können, blieb de La Martinière bis Mitte Mai in Dachau. Am 6. Juni 1945 kehrte er auf seine Priesterstelle in Gien wieder zurück.

Unermüdlich sammelte er nach Kriegsende Unterlagen zu den „Nacht und Nebel" Deportierten, die vor allem auch im SS-Sonderlager/KZ Hinzert gewesen waren. Seine erste schriftliche Ausarbeitung erschien im Januar 1946, nach seinem ersten Besuch seiner ehemaligen Leidensstätte. 1948 war er einer der Hauptzeugen im Rastatter Prozess gegen einen Teil der Wachmannschaft des SS-Sonderlagers/KZ Hinzert. Ab 1984 veröffentlichte er mehrere Studien über die „Nacht und Nebel"-Häftlinge im Deutschen Reich.

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